16. Tag
Samstag, 19. Oktober 2002
Abreise

Zur Bildergalerie

Entspannt und ohne Hektik genießen wir das ausgiebige Frühstück. Erst abends müssen wir am Flughafen sein, weshalb wir fast einen ganzen Tag Zeit haben, nochmals afrikanische Eindrücke aufzunehmen. Gelegenheit hierzu haben wir reichlich, denn ein Besuch des nahegelegenen Marktes ist angesagt. Zwei Einheimische begleiten uns auf unserem Ausflug in das bunte Treiben. Touristen scheinen hier nicht jeden Tag in größerer Zahl aufzutauchen, denn vor klettengleichen Händlern, die nichts besseres zu tun haben, als einem an den Fersen zu kleben und mit unerwünschten Angeboten zu verfolgen, bleiben wir hier verschont. Wolfgang kauft sich ein Paar Sandalen, die überwiegend aus alten Autoreifen hergestellt sind. Auch mich reizt der Kauf eines solch exklusiven und zugleich langlebig wirkenden Badelatschens, zumal das Preis - Leistungsverhältnis (ein oder zwei Dollar pro Paar) ausgezeichnet ist. Leider ist in Größe 47 nichts dabei und nur für die Vitrine? - nein.

Wenig später verschwindet Wolfgang in einem Friseursalon. Ein gemaltes Bild an dessen Eingang, das meinen Vorstellungen vom Aussehen einen kurzgeschorenen arabischen Terroristen entspricht, tatsächlich aber nur für das dort ausgeübte Handwerk werben soll, kann ihn nicht von der mutigen Tat abhalten. Grund zur Reue gibt es für Wolfgang nicht: Als er einige Zeit später wieder auftaucht, ist nichts zu beanstanden.

Zur Mittagszeit schaffen es unsere Führer, für ein Matatu, einen jener abgewirtschafteten Kleinbusse zu organisieren, die hier, ebenso wie in Kenia, einen beachtlichen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs bewältigen. Wir fahren zu einem einige Kilometer entfernten Imbiss am Straßenrand, wo wir ein Mittagessen, bestehend aus Kochbananen (nicht besonders wohlschmeckend, aber wohl nahrhaft), gebratenem Lamm und Salat bestellen. Die Getränke lassen nicht lange auf sich warten, doch die Bereitung des Essens braucht offenbar sehr viel Zeit, was heute aber ohnehin keine Rolle mehr spielt.

Nach der Rückehr zur Lodge können wir in den beiden Unterkünften, die uns der Betreiber der Lodge freundlicherweise noch überlassen hatte, duschen und unser Gepäck herrichten. Jetzt gilt es nur noch, die Zeit bis zur Abfahrt zum Flughafen totzuschlagen und die wird allmählich lang. Irgendwann kommt Manfred nochmals darauf zu sprechen, dass wir die Höhe der üblicherweise an die Träger zu zahlenden Trinkgelder erst den abschließenden Reiseunterlagen entnehmen konnten. Er hält es für korrekter, den Reisepreis im Interesse klarer Verhältnisse von vornherein um diesen Betrag zu erhöhen. Damit hat er nicht ganz Unrecht, vielleicht geht es ja einfach darum, den im Katalog ausgewiesenen Preis möglichst niedrig zu halten, um nicht ungünstiger dazustehen, als andere Veranstalter, die bestimmte Trinkgelder trotz ihrer Üblichkeit wahrscheinlich auch nicht in den Preis einbeziehen. Andererseits kann ich die Aufregung nicht verstehen. Eine Kilimandscharo-Reise bucht doch niemand nur aufgrund von Kataloginformationen. Und wer sich bei der Planung auch nur etwas schlau macht, der weiß doch, dass am Ende immer die Hand aufgehalten wird. Gerade das Trinkgeld für die Begleitmannschaft kann kaum als freiwillige Draufgabe bezeichnet werden. Helmut jedenfalls hängt das Thema erkennbar zum Hals raus. Der letzte Nachmittag in Afrika bietet sich in der Tat nicht für Grundsatzdiskussionen an.

In der Abenddämmerung setzt uns der Bus am kleinen Kilimanjaro-Airport von Arusha ab. Vor der Aufgabe des Gepäcks ist wieder einmal irgendein blödsinniger Zettel auszufüllen, natürlich mit Reisepassnummer, an dessen Zweck ich mich nicht mehr erinnern kann. Anschließend müssen wir noch ein paar Stunden warten, Gelegenheit, die Andenkenläden aufzusuchen. Dort bestätigt sich, was ich schon zuvor gelesen hatte, nämlich dass es das ganze Gerümpel hier auch und zu vertretbaren Preisen gibt.

Gegen 21.30 Uhr besteigen wir endlich die KLM-Maschine nach Amsterdam. In Daressalaam ist noch eine lästige Zwischenlandung auszusitzen, bevor wir in der Eintönigkeit des Nachtflugs die Erlebnisse der letzten Wochen in unsere Träume einbauen können.

Im Morgengrauen sind wir in Amsterdam. Die Verabschiedung fällt kurz aus, bald schon werden Rolf und ich mit einer kleinen Propellermaschine nach Düsseldorf gebracht. KLM Cityhoppers dankt uns, dass wir mit ihnen geflogen sind.

Ich danke Rolf, dass er den Anstoß zu dieser wunderbaren Reise gegeben hat. Meiner Familie danke ich dafür, dass sie sie mir von Herzen gegönnt hat.

Das letzte Nachtquartier in Arusha Marktbesuch  
 
Voriger Tag Mt. Kenia-Kilimandscharo Übersicht  
Zur Startseite